Einbahnstraße
Ein Mann läuft in eine Einbahnstraße irgendwo in einer Stadt Deutschlands, es ist 19:37, es ist 8 Grad kalt, die Sonne ist schon untergegangen und niemand sonst ist zu sehen.
Nur der Mann, ganz allein.
Er sucht den Ausweg.
"Warum?" fragt ihr euch. Eine Einbahnstraße hat eigentlich immer einen Ein- und Ausgang, aber nicht diese, diese endet vor einer Wand.
Kein durchkommen.
Da steht er nun. Was soll er machen? Er hat gelernt, dass man Einbahnstr. nur in einer Richtung durchqueren darf! Oder darf man als Fußgänger auch in die entgegengesetzte Richtung laufen? Er überlegt einen Moment, vor der Mauer stehend.
"Was soll ich machen?" denkt er.
"Hier komme ich nicht weiter." Er schaut sich die Mauer ganz genau an, ist dort vielleicht irgendwo eine Tür eingelassen, die er übersehen hat.
Vorsichtig tastet er sich die Mauer entlang. Prüft vorsichtig die alten Fugen zwischen den roten Backsteinen. Nichts, absolut nichts.
Panik steigt in ihm auf. Er kennt diese Situationen, wenn sein Puls in Höhe schießt, seine Nackenhaare sich schlagartig aufstellen, das Schwindelgefühl ihn mit einer derartigen Wucht trifft, als wenn ein Zug ihn überrollt. Er streckt einen Arm aus, um sich an der Mauer zu stützen, schließt die Augen und atmet tief ein. "Einatmen, Ausatmen...". So vergehen nur wenige Sekunden, doch ihm kommt es vor wie eine Ewigkeit bis der Spuk vorbei ist.
Jedem anderen wären die dicken Schweißperlen, die sich bei 8 Grad Außentemperatur auf seiner Stirn gebildet haben, sofort aufgefallen, doch er bemerkt sie erst als ein dicker Tropfen von seiner Nasenspitze auf seinen linken Daumen tropft. Er zieht ein Taschentuch, unbenutzt, aus seinem Mantel und wischt sich langsam die Stirn ab.
Er wirft einen Blick die Straße hinunter. Mehrfamilienhäuser zu seiner linken und rechten. Mehrere Laternen säumen die Straße, darunter Parken Autos im Licht. Kein einziger Baum. In einigen Fenstern brennt Licht. Alles ist still. Nur sein Atem ist zu hören.
Er beschließt beim nächsten Haus zu klingeln, dort wird ihm bestimmt jemand helfen können. Er stößt sich mit seinem Arm, der ihn immer noch stützt, von der Wand ab und geht vorsichtigen Schrittes auf den nächsten Hauseingang zu.
Der Mann drückt die erste Klingel, nichts passiert.
Dann ertönt eine Stimme aus dem Lautsprecher, direkt über der Klingeltaste.
"Ja?" ertönt eine tiefe Männerstimme.
"Entschuldigen Sie, ich suche den richtigen Ausweg aus dieser Einbahnstr., können Sie mir vielleicht helfen?"
"Hau ab du Spinner!", ertönt es aus der Sprechanlage.
Stille.
Nur der Mann, ganz allein.
Er sucht den Ausweg.
"Warum?" fragt ihr euch. Eine Einbahnstraße hat eigentlich immer einen Ein- und Ausgang, aber nicht diese, diese endet vor einer Wand.
Kein durchkommen.
Da steht er nun. Was soll er machen? Er hat gelernt, dass man Einbahnstr. nur in einer Richtung durchqueren darf! Oder darf man als Fußgänger auch in die entgegengesetzte Richtung laufen? Er überlegt einen Moment, vor der Mauer stehend.
"Was soll ich machen?" denkt er.
"Hier komme ich nicht weiter." Er schaut sich die Mauer ganz genau an, ist dort vielleicht irgendwo eine Tür eingelassen, die er übersehen hat.
Vorsichtig tastet er sich die Mauer entlang. Prüft vorsichtig die alten Fugen zwischen den roten Backsteinen. Nichts, absolut nichts.
Panik steigt in ihm auf. Er kennt diese Situationen, wenn sein Puls in Höhe schießt, seine Nackenhaare sich schlagartig aufstellen, das Schwindelgefühl ihn mit einer derartigen Wucht trifft, als wenn ein Zug ihn überrollt. Er streckt einen Arm aus, um sich an der Mauer zu stützen, schließt die Augen und atmet tief ein. "Einatmen, Ausatmen...". So vergehen nur wenige Sekunden, doch ihm kommt es vor wie eine Ewigkeit bis der Spuk vorbei ist.
Jedem anderen wären die dicken Schweißperlen, die sich bei 8 Grad Außentemperatur auf seiner Stirn gebildet haben, sofort aufgefallen, doch er bemerkt sie erst als ein dicker Tropfen von seiner Nasenspitze auf seinen linken Daumen tropft. Er zieht ein Taschentuch, unbenutzt, aus seinem Mantel und wischt sich langsam die Stirn ab.
Er wirft einen Blick die Straße hinunter. Mehrfamilienhäuser zu seiner linken und rechten. Mehrere Laternen säumen die Straße, darunter Parken Autos im Licht. Kein einziger Baum. In einigen Fenstern brennt Licht. Alles ist still. Nur sein Atem ist zu hören.
Er beschließt beim nächsten Haus zu klingeln, dort wird ihm bestimmt jemand helfen können. Er stößt sich mit seinem Arm, der ihn immer noch stützt, von der Wand ab und geht vorsichtigen Schrittes auf den nächsten Hauseingang zu.
Der Mann drückt die erste Klingel, nichts passiert.
Dann ertönt eine Stimme aus dem Lautsprecher, direkt über der Klingeltaste.
"Ja?" ertönt eine tiefe Männerstimme.
"Entschuldigen Sie, ich suche den richtigen Ausweg aus dieser Einbahnstr., können Sie mir vielleicht helfen?"
"Hau ab du Spinner!", ertönt es aus der Sprechanlage.
Stille.
MrHalionFear - 24. Nov, 14:22
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